Rund um das Cap Dramont

Am westlichen Ende der Bucht von Agay erhebt sich das rote Cap Dramont mit seinem Leuchtturm. Diese Ecke gehört zu unseren Lieblingsorten in der Gegend. Ich werde euch erzählen, was wir so toll daran finden.

Wandern um das Cap Dramont

Zunächst lässt das Cap sich auf dem sogenannten Sentier du Littoral umwandern. Dieser führt am Fuße des Berges auf den Felsen entlang. Ihr könnt am Plage de Camp Long starten und zum Plage du Débarquement wandern. Der Weg ist nicht für Sandalen und Flip- Flops geeignet. Bitte zieht feste Schuhe an und stellt euch auf kleinere Kletterpartien ein. Der Blick von den roten Felsen über die grüne Fauna auf das türkise Wasser mit der weißen Gischt belohnt jede Mühe.

Aufstieg mit Ausblick

Ihr könnt jedoch nicht nur um das Cap herumwandern, ihr könnt es auch besteigen. Oben findet ihr nicht nur den Leuchtturm (nicht mehr aktiv), sondern auch fantastische Ausblicke über die Bucht von Agay. Die Wege auf den Berg sind weniger abenteuerlich als die um die Klippen herum.

Eine genauere Beschreibung dieser Wanderstrecken findet ihr auf den Seiten Esterel- Cotedazur und Provence- Guide. Das Cap ist aber ziemlich überschaubar und die Gefahr, dass man sich verläuft äußerst gering.

Pause am Hafen

Ganz versteckt auf der Rückseite des Berges liegt der kleine Hafen „Port Poussai„. Hier geht es sehr beschaulich zu, außer ein paar Fischer- und Segelbooten gibt es eigentlich nicht viel zu sehen. Aber wir mögen die ruhige Atmosphäre, sitzen gerne auf der Felsen-Mole und schauen den Anglern zu. Oder gehen nach einem Strandtag am Abend auf ein Apéro in das Hafen- Bistro. Da der Hafen nur über eine schmale Stichstraße (Bd. du Sémaphore) oder zu Fuß über die Felsen zu erreichen ist, bleibt man hier ganz unter sich.

Mysteriöse Insel

Auf eurer Wanderung habt ihr sicher schon die kleine Insel mit dem Turm entdeckt und euch gewundert, was es damit auf sich hat.

Die Ile d’Or (die goldene Insel) war lange Zeit unbewohnt und unbebaut und gelangte erst vor ca. 200 Jahren in Privatbesitz. Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts gewann der Arzt Auguste Lutaud die Insel bei einem Kartenspiel. Er ließ den mittelalterlich wirkenden Turm aus gesprengtem Inselgestein errichten und ernannte sich selbst zu Auguste dem Ersten, dem Herrscher der Insel.

Falls euch die Insel und der Turm irgendwie bekannt vorkommen, kann das daran liegen, dass sie wahrscheinlich als Vorlage für Hergés Comic „Les aventures de Tintin- L’Ile noire“ (Tim und Struppi) diente. In welchen Filmen die Insel eine Nebenrolle spielte, erfahrt ihr auf der Seite esterel-cotedazur.com.

Heute ist die Insel immer noch in Privatbesitz und kann leider nicht besucht werden.

Strand der weißen Steine

Zum Schluss kommt das Beste am Cap Dramont: Unser Lieblingsstrand, der Plage du Débarquement. Zum Türkis, Rostrot und Grün mischt sich noch das strahlende Weiß von handgroßen, glatt gespülten Kieselsteine. Dazu das kristallklare Wasser und eine leichte Brandung. Ein wahrer Augenschmaus!

Dieser Strand ist kein klassischer Sandstrand oder eine reine Felsenbucht. Hier entdeckt man von allem etwas. So viele runde weiße Steine habe ich jedoch noch an keinem Strand gefunden. Es lassen sich phantastische Gebilde daraus auftürmen. Außerdem liebe ich das rollende Geräusch, wenn die Wellen und die Steine miteinander spielen.

Ich muss allerdings gestehen, dass der Zugang zum Meer etwas schwieriger ist. Um ans Wasser zu gelangen, muss man erstmal über die glatten Steine balancieren. Am besten behält man seine Schuhe bis an die Wasserlinie an. Im Meer stören einen die Steine nicht weiter, da es schnell tief genug zum Schwimmen wird. Und da das Wasser dank der Steine glasklar bleibt, ist hier ein perfekter Ort zum Schnorcheln.

Keine Sorge, es gibt hier nicht nur Steine. Ihr könnt eure Badelaken gemütlich auf einem großen Streifen Sand ausbreiten. Dort ist auch genügend Platz zum Beach Volleyball oder Frisbee spielen. Das ist an den Stränden von Agay aus Platzgründen eher schwierig.

Was uns auch gut gefällt, ist die Möglichkeit, im Schatten sitzen zu können. Es gibt genug Strandkiefern, unter denen man sich vor der Sonne schützen kann. Auch die Picknicktische darunter nutzen wir gerne für unsere Mahlzeiten. Wir erfreuen uns auch an den Großfamilien oder Seniorengruppen am Wochenende. Die treffen sich hier zum gemeinsamen Essen, Wein trinken und Boule spielen in fröhlicher Runde.

Ein weiterer Vorteil ist der große Parkplatz oberhalb des Strandes. Teilweise sogar mit Schattenplätzen. Neben dem Parkplatz befindet sich eine Gedenkstelle. Am Cap Dramont sind die Alliierten 1944 gelandet, um Südfrankreich zu befreien. Daher stammt auch der Name des Strandes.

Wer jetzt Lust auf mehr bekommen hat, kann sich hier noch weitere Fotos anschauen.